Das widersinnige Verhalten amerikanischer Waldkatzen nach ihrem Einzug in das neue Zuhause

Erster Bericht    im Juli:

 
Die Beiden sind unersetzlich und selbst mein Mann amüsiert sich köstlich, seit Dalia sich freiwillig auf seinem Schoß platziert, um sich streicheln zu lassen. Allerdings schließt er die Küchentür, bevor er etwas isst, denn sonst hat er keine Chance.

Dalia hat selbst mir mit ihrer wahnsinnigen Geschwindigkeit eine ganze Putenbrust vom Tisch gezerrt und diese durch die Küche geschleift, tatkräftig unterstützt von Chester.
Wenn die rohes Fleisch riechen, bricht die Wildheit aus. Einer springt vorn an mir hoch, der andere hinten. Ches hing mir letztens breitbeinig im BH und Dali im Hosenbund, weil auf dem Tisch Fisch stand.
Letzes Wochenende fraßen sie sich so voll, dass Dali aussah, als wäre sie trächtig und zwei Tage nicht aufs Klo ging, weil sie nur noch mit Verdauen beschäftigt war. Ich verabreichte ihr dann eine Tasse H-Milch und einen halben Teelöffel Butter. Nach 2 Stunden sauste sie dreimal aufs Klo und sieht jetzt wieder normal aus.

Dali nahm gestern ein unfreiwilliges Bad. Da sie sehr neugierig ist und auf der Suche nach geeigneten Klos, war sie der Meinung, sie könne das mal ausprobieren, auf dem ich sitze. Allerdings hatte sie nicht bedacht, dass der Deckel oben war und landete kopfüber im Klo (was zum Glück sauber war). Bevor ich zugreifen konnte, war sie wieder draußen, pittschnass, fegte davon und ließ sich von Ches putzen.

Bei unserem "Gehege" hat sie sofort die Schwachstelle herausgefunden, ist über das Rosenspalier aufs Pavillion-Dach, von dort aus ins Katzennetz und hat es als Schaukel missbraucht. Ches hat voller Empörung versucht, sie von dort wieder runter zu holen.
Auf dem Flur haben wir Venyltapete. An der laufen beide senkrecht die Wand hinauf, als hätten sie Saugfüße. Ich werde beim Renovieren Putz anbringen.

Besucher werden sofort bestürmt, weil die ersten Leckerlies mitgebracht hatten und die nächsten auch, wird das jetzt von jedem erwartet. Deshalb übe ich "SITZ" mit Mozarella- Käse...

Im Forum habe ich gelesen, dass manche den Katzen die Krallen verschneiden. Ist das normal? Ich kenne das nur als "groben Unfug". Wie sollen die dann die Tapete besteigen können??????

Zweiter Bericht    21.8.07


Wir sind übrigens noch immer beim Verkosten von Futtersorten. Kann kommen, welches da will, wenn es nichts Rohes ist, ernte ich von Ches einen erstaunten und von Dali einen sehr empörten Blick. Gelegentlich gehen die Herrschaften auch in den Sitzstreik vorm Futternapf, welcher aber schnell aufgegeben wird, wenn ich die Küche verlasse. Ob das schon "Erziehung" ist? "Sitz" klappt inzwischen hervorragend, wenn es Leckerlies gibt. Beim Besuch wird es missachtet. 

Beide werden groß und kräftig. Dalis Kampferfolge beziehen sich vor allem auf die Reinigungsgeräte. Der Swiffer wird unterm Sofa gejagt, bis er sich unter den Möbel-Füßen verkeilt und ich darunter kriechen muss, um ihn wieder hervorzuholen. Alles, was sich auf dem Kehrblech befindet, wird von ihr auf biologische Verwertbarkeit untersucht und wenn möglich, wieder im Zimmer verteilt. Dort wartet Ches und nimmt überzeugt von der richtigen Auslese das neue Spielzeug auf und jagt damit umher. Es ist auch unmöglich, den Besuchern einen tapsenfreien Parkett- Fußboden vorzuführen, denn feucht zieht an und wird auf Rutschgefahr von den Beiden getestet.

Ches ist ein sehr rücksichtsvoller Kater. Vor dem Katzenklo liegt ein Schaffell, damit die Streu nicht durch das ganze Haus getragen wird. Ches scheint aber zu wissen, dass man Fell nicht waschen kann und deshalb springt er in hohem Bogen aus dem Klo über das Fell, um die Tapsen nicht darauf zu hinterlassen. Die Einstreu fliegt beim Absprung hinten raus.

Als ich einmal im Bett noch lesen wollte, nahm er mir sehr fürsorglich die Brille von der Nase und sprang damit davon. 

Ansonsten hat man sich mit den Gegebenheiten vertraut gemacht. Mein Zopf wird als Schwanz akzeptiert und eifrig zum Spielen genutzt, besonders, wenn er bei der Arbeit im Hause in Bewegung gerät. Stecke ich die Haare hoch, verkennt man ihn als Vogelnest und versucht die Klammern zu entfernen. Das macht sich besonders gut aus der Höhe des Kratzbaumes, unter dem ich ja mal entlang gehen muss.
Dann probierte ich die Vitamintabletten von Gimpet aus. Diese wurden als glänzendes Spielzeug anerkannt. Als ich sie zerkrümelt unter das Futter mischte, wirkten sie wie eine Droge und die Beiden drehten voll am Rad. Chester stieg die Fliegentür aus Gage hinauf, Dalia die Wand zum Nachbarn. Bestimmt glaubten sie, fliegen zu können. Was ist in diesem Zeug drin????

Unserem einjährigen Enkelkind zu entgehen, wurde eine Methode entwickelt: Sich tot stellen. Dazu wählte man den Brotkorb mitten auf dem Tisch (da reicht das Kind nicht ran) und so ließ man sich auf den Stuhl tragen, ohne sich zu rühren. An diesen toten Plüschtieren ging das Kind tatsächlich vorbei, denn davon leben genug im Kinderzimmer.
Die Leine ist noch vom Sicherheitstraining: "Nicht auf den Grill springen im Garten"

Da alle Kratzbäume gleich groß sind, ist hier die Katzen Größe erkennbar (sie ca. 57cm, er 67cm), gemessen seitlich liegend von Schnauze zur Schwanzspitze, zappelnd.

Dritter Bericht   02.09.07


Heute musste ich zu IKEA. Es ist unglaublich, was es dort alles Nützliches für ungezähmte Katzenkinder zu kaufen gibt.

Ich kaufte Flickenteppiche, die auf dem Parkett fantastisch rutschen. Die Katzen nehmen Anlauf, rasen Richtung Teppich und springen diesen flach an, so dass er mit ihnen über den Boden schlittert. Ich werde das trainieren, denn in Zukunft könnte ich mir den Wisch- Mob sparen, das erledigen die Waldgeister.

Ein ziemlich hässlicher, einem Sack sehr ähnlich sehender Läufer, auf den bunte Wolllstreifen geknüpft sind, wurde die perfekte Kratzmatte. Kaum lag er auf dem Boden, kamen die neugierigen Stubentiger herangepoltert, kurzes Schnuppern, dann parallel nebeneinander die Popos nebst Schwänzen in die Luft gestreckt, wurde ausdauernd und genüsslich gekratzt.

Ein Netz für Plüschtiere wurde nun an der Decke befestigt und gefällt sehr. Dort werde ich sie abhängen, wenn ich zu arbeiten habe. Darin wird geschnurrt, geputzt und gekuschelt und ich kann mal schreiben, denn das klappt sonst gar nicht mehr, weil mein Kuli als jagdbarer Wurm betrachtet wird. Ständig erhält er Tatzenhiebe, dementsprechend ist meine Schrift sehr unregelmäßig geworden...

 Täglich interessant erscheint beiden der Vorgang des menschlichen Duschens. Aufmerksam wird der nackte unbefellte Primat dabei beobachtet und bewundert, wie sehr er das Wasser beherrscht. Beim Abtrocknen wird fleißig geholfen, denn dass die nasse Seifensuppe von der Haut muss, erkennen selbst Katzen. Einer leckt deshalb die linke Wade trocken, der andere die rechte. Allerdings muss ich darauf achten, keinesfalls die Zehen zu bewegen, denn das weckt den Jagdinstinkt und da Zehen nicht schnell ausreißen können im klitschigen Bad, werden sie abgekaut.

Dalia setzt sich anschließend selbst in die Wanne und wäscht sich mit dem Rest des Wassers die Pfoten und die Schnauze. Chester rollt sich derweil im nassen Handtuch auf dem Boden herum und wird auf diese Weise ebenfalls sauber.

Dalia wollte mir abermals beim Kloputzen helfen und sprang wieder hinein, mitten in das rauschende Nass. Vielleicht denkt sie aber, das sei die Katzendusche???

Inzwischen klappt das Kommando: Komm her! Völlig sinnlos, denn das Öffnen des Kühlschrankes hat die gleiche Wirkung. Sogar effektiver, denn dann kommen sie sich gegenseitig drängelnd und polternd die Treppen herunter gepurzelt. Keine Spur von Samtpfoten! Man glaubt, eine Horde Affen wäre im Anmarsch! Oder Wildschweine auf der Überholspur!

Vierter Bericht  15.09.07

Nun also begab ich mich auf Reisen und wurde zu Hause eine Woche lang nicht gesehen. Ich war gespannt, wie die zwei Stubenluchse mit meinem verbliebenen Ehegatten verfahren würden.

Bereits am ersten Tage trafen die telefonischen Entsetzensrufe ein. Es schien unmöglich, beide Katzen zu füttern, da sie die als Trost für meine Abwesenheit aufgetischten Leckerbissen gierig aus der Hand des edlen Spenders rissen und sich dieser kaum erwehren konnte. Sie benutzten die Jeans als Kletterbaum, um ans Ziel zu gelangen oder übten das Springen auf die Küchenzeile zu beiden Seiten des Fleischzubereiters, was aber scheinbar misslang und im "AufDenFußBodenKlatschen"endete.

Des Nachts verschafften sie sich Zutritt zum Schlafzimmer und belästigten den einsamen Schnarcher durch lautes Schnurren, Ranwerfen, auf den Beinen liegen, auf dem Brustkorb schlafen und in den Haaren wühlen. Letzteres wurde mit Aussperrung bestraft.

Als ich heute nach Hause kam, begrüßten mich zwei wohlgenährte Katzen, die aussahen, als hätten sie in dieser Woche die 10-fache Ration erbeutet.

Meine Computermaus lag ermordet am Boden, die IKEA - Flickenteppiche fanden sich als Knäuel unter dem Sofa wieder und Körbe aller Art lagerten auf dem Fußboden, die als Bett hätten dienen können...hätten!!!

Jedenfalls scheint mich niemand so richtig vermisst zu haben, denn man hatte seine Beschäftigung im Hausherren - Katzen - Team. Na ja, stimmt nicht ganz, denn Ches kam eine halbe Stunde zum Entschädigungskraulen auf den Schoß. Dalia spielte zunächst die Beleidigte, ist jetzt aber wieder wie immer - frech.

 

Fünfter Bericht   27.9.07

Die Arbeit hat mich wieder voll im Würgegriff und die Katzen auch. Denn diese scheinen zu begreifen, wie gesund es ist, nicht zu arbeiten und beschlafen äußerst provokant meinen Schreibtisch. Weil sie hoffen, ich würde sie nicht stören, legen sie ihren Schwanz über die Augen, damit ich sie nicht zu sehen vermag. Denken die!!! Ich aber weiß um den Trick des Vogel Strauß! 

Das  sehr- früh- morgendliche Wecken erfolgt durch Wühlen in den Haaaaaaaren, worauf sich Ches spezialisierte. Von Dalia erhalte ich einen Tatzenhieb gegen das Kinn und einen Biss in die Nase... vom Geruch wird man wach... hungriger Katzenmagen; brrr! Sofort beim Augenaufschlag reitet sie Attacke gegen meinen Oberarm.

Stehe ich immer noch nicht auf, greift die Katzenarmee zum fiesesten Mittel: Das Handy wird als Spielzeug benutzt. Möglicherweise wollen sie es zum Klingeln motivieren, damit ich mich erhebe. Ich ergebe mich. Der Kampf wird im Bad fortgesetzt.

Ein neues Spiel ist im Moment  Erdnüsse unter dem Rock verstecken. Stehe ich auf, hängen sie irgendwo verfitzt in den Nähten und finden es lustig, dass ich versuche, sie dort auszuwickeln...  Geht nicht! Ich muss den Rock ausziehen, wenn ich meine Hände schonen will. Die edle Robe ist hin.

Na, macht nichts... ich musste schließlich bereits einige ermordete Plüschtiere begraben. Das letzte Opfer war ein Tigerbaby...

Sechster Bericht 10.10.07

Inzwischen lässt sich erkennen, dass Ches einmal viel größer werden wird als Dalia. Er frisst auch wesentlich mehr. Allerdings passt Dalia auf, dass sie zu ihrem Anteil kommt und startet ein Furcht erregendes Knurren, wenn er bei einem erhaschten Leckerbissen zu nahe kommt. Unser Enkelkind (1,5) versuchte das nachzuahmen, wobei ihm fast die Luft weggeblieben ist.

IKEA wurde mal wieder aufgesucht und ein Katzenkorb für 5€ angeschafft. Ich glaubte das sei sinnlos, denn tagsüber werden unsere Möbel beschlafen. Aber, Irrtum! Als hätten sie auf nichts anderes gewartet, wurde der Korb sofort belegt, obwohl er eigentlich für Hunde gedacht ist!!!

Außerdem haben die Katzen den Flur demoliert. Es ist mir immer peinlich, wenn die Postfrau mitleidig und pikiert auf die abgefetzte Tapete geschielt hat, wenn ich ein Paket an der Tür in Empfang nahm. Also war große Renovieraktion. Tapete ab, Farbe dran! Die Längsfronten mit Spiegelfliesen (natürlich von IKEA) geziert. Haben die verdutzt geguckt, als auf dem Flur scheinbar unendlich viele Katzen sichtbar wurden!!! Und noch dümmer, beim Versuch die Spiegel hinaufzusteigen! Angesprungen und mit quietschenden Pfoten abgerutscht! Wie im Trickfilm!

Das ganze Haus ist ein artgerechter Käfig und der Garten auch  - der Flur nicht mehr. Hier hat die Post gesiegt.

Siebter Bericht  - beim TA 18.10.07

Wir waren zum ersten Mal gemeinsam beim Tierarzt, um gegen Tollwut impfen zu lassen. Das wirkt nicht!!!! Die Viecher tollen noch immer herum. Aber vielleicht sehen sie dabei nicht mehr so wütend aus!!!

Der TA ordnete sie aufgrund ihrer Größe als erwachsene norwegische Waldkatzen ein! Darüber waren beide beleidigt, sagten keinen Ton mehr und blieben zunächst bockig in ihrem Caddy sitzen. Nachdem er sie aber als junge Maine Coon sehr bewunderte, die Lynx-Pinsel lobte und Chesters dichten Superschwanz voller Begeisterung immer wieder anfassen musste, wussten beide, sie hatten den Sieg davongetragen und machten sich nunmehr daran, die Praxis zu erkunden. Wohlgemerkt an der Leine. Dalia gefiel die Waage - typisch Frau, darauf legte sie sich schlafen. Ches untersuchte den Papierkorb und versuchte den Schrank zu öffnen.

Als sie sich dort völlig zu Hause fühlten, gab's die Spritze ohne Murren und Zucken. Kaum zu glauben, dass selbst Dalia stillhielt.

Beim nächsten Mal gehen die dort voller Freude hin, denn am Ende erhielten sie Leckerlies.

Naja, Dalia, glaube ich, war ein bisschen in den jungen Tierarzt verliebt, denn so fügsam und brav habe ich sie überhaupt noch nicht erlebt...


Achter Bericht  03.11.07

 

Katzenfalle – Haushalt

Morgens hörte ich aus meinem Arbeitszimmer ein furchtbares Geschrei. Hilfe, Katzen retten, dachte ich und sauste los. Dalia hing mit einer Pfote, nein mit einer Kralle, an der Abdeckung der Heizung. In einem dieser winzigen Lüftungsschlitze hatte sie sich beim Hüpfen von der Fensterbank verhakt. Obwohl unter ihr eine Kiste stand, auf die sie sich nur hätte stellen brauchen, um dann in aller Ruhe die Pfote zu befreien, hüpfte sie wie wild immer wieder an der Heizung hoch, um mit der Schnauze das böse Festhalteding beißend zu bestrafen. Dabei fand sie nichts zum Hineinbeißen außer ihrer eigenen Kralle und vollführte darum dieses Theater. Kaum hatte ich sie erlöst, rannte sie ohne ein Wort des Dankes davon. Als ich sie auf den Arm nahm, um wenigstens eine Schmuseeinheit zu fordern, war sie noch immer verstört und knurrte mich an. Aber sie hat gelernt. Seitdem steigt sie nicht mehr über die Heizung auf das Fensterbrett, sondern sie geht den Umweg über meinen Schreibtisch.

Kater Chester durchlebt einen Rückfall ins Kitten-Alter.

Gestern versuchte er krampfhaft, sich in eine kleine Plaste-Schüssel zu zwängen, weil er diese als Baby zum Schlafen und Spielen nutzte. Weil er nun aber zu groß dafür ist, drehte er in der Schüssel tausend Runden wie ein Kreisel und fand keine Möglichkeit sich zu legen. Also sprang er hinaus, nahm Anlauf, hüpfte mit den Vorderpfoten in das Gefäß, welches auf dem glatten Parkett ins Rutschen kam und die Masse des Katers demzufolge ins Laufen mit den Hinterbeinen, um nach einer Runde durch die Stube gegen die Tür zu krachen und diesen Aufprall nutzend, lag er in der Schale. Der Schwanz allerdings fand keinen Platz und letztendlich hatte er sich so verklemmt, dass ich ihn daraus befreien musste.

Die Anbauwand mussten wir auch schon ein Stück abbauen, weil er zwar dahinter gekommen war, aber nicht wieder hervor.

 

Neunter Bericht  22.11.07

Unser kunstvoll errichtetes Freigehege hatte eine Schwachstelle. Aufgrund der nachlassenden Vegetation im Garten hielt das Netz an einer Seite nicht mehr fest in der Erde. Dalia entdeckte dies sofort und spazierte vor den erstaunten Augen Chesters stolz erhobenen Schweifes auf der Außenseite herum. Als ich aus dem Haus kam, sie zurückzuholen, flüchtete sie auf den Aprikosenbaum im Garten und grinste mich vom obersten Wipfel herab siegessicher an. Die Katze war eindeutig glücklich über den gelungenen Coup. Da der Baum einen herbstlichen Cut erhalten hatte, konnte ich sie greifen und ins Gehege befördern. Ich denke, wir brauchen einen Tigerkäfig aus dem ZOO.
Kaffeesahne musste für die beiden geopfert werden. Diese hatte ich in jenen kleinen eingeschweißten Plastikschälchen bereitgestellt, um meine Kollegen am nächsten Tag zum Kaffeetrinken zu erfreuen. Als ich morgens die Küche betrat, befand sich in jeder Verpackung ein Loch. Katzeneckzähne hatten ihr zerstörerisches Werk vollbracht. Die Milch war ausgelaufen und weggeschleckt. Seitdem gibt’s ab und an Kondensmilch im Katzenrestaurant.
Gestern hatten wir Besuch von der winzigen Babykatze meiner Tochter, die zukünftig die Urlaubszeit bei uns verbringen wird. Deshalb sollen sich die Vierbeiner aneinander gewöhnen, indem sie sich zuvor kennenlernen.
Gegenüber dem Winzling benahmen sich beide sehr rücksichtsvoll. Dalia, die als erste Katze zu ihm durfte, näherte sich ganz vorsichtig und behielt von dem ständig knurrenden Wesen einen gebührlichen Abstand von 20 cm ein. Chester ergriff die Flucht und setzte sich unters Sofa, als er das Babyknurren vernahm.
Später kam er hervor, behielt aber auch diese Distanz ein, wobei der Kleine vor ihm weniger Angst zu haben schien als vor Dalia. Nach vier Stunden schliefen alle Drei ein, 20 cm voneinander entfernt, der Winzling in der Mitte, der von seinem Abwehrknurren völlig erschöpft war.
Ich bin gespannt, ob beim nächsten Treffen die Vorstellung wieder so lange dauert.


 Bericht 10           30.01.2008

Neue Mode?
Völlig uninteressant für Katzen, mag man denken – oder doch nicht?
Jedenfalls ist es die neueste Mode meiner beiden Schmuser, meinen Schrank auszuräumen.
Wenn ich nach Hause komme, liegen meine Kleidungsstücke auf dem Boden und zwei Untiere funkeln mich aus den inneren Untiefen des Schrankes an. Abzuschließen funktioniert nicht, denn er hat Schiebetüren. Diese lassen sich von vier Pfoten leicht öffnen.

Eine weitere erstaunliche Angewohnheit entwickelt Chester: Er putzt.
Nicht etwa sich selbst, nein, den Fußboden.
Im Bad befinden sich Toilette (Katzenklo) und weit entfernt davon steht ein Napf mit Trinkwasser. Hat nun einer ein paar Tapsen (ups) nach dem Klobesuch auf dem Boden hinterlassen, schnuppert Ches daran, kratzt davor. Geht dann zum Napf, kippt ihn um und beginnt das Wasser in Richtung Tapse zu matschen, und dann putzt er mit der nassen Pfote die duftende Spur weg. Er schnuffelt daran, wenn es nicht mehr riecht, geht er stolz erhobenen Hauptes seiner Wege. Hurra!
Dalia sitzt daneben und guckt verwundert zu.
 


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